Der neue Weg zu unseren Ortsnamen

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Daniel Paris

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Der neue Weg zu unseren Ortsnamen

Turicum, Vindobona, Rhenus
Die ältesten Ortsnamen
Die Römer haben viele unserer alten Ortsnamen als erste aufgeschrieben. Von ihnen kennen wir lateinisch wirkende Namen wie Turicum, Vindobona und Rhenus, die Namen für Zürich, Wien und den Rhein. Allerdings können die erwähnten Namen von Lateinern gar nicht übersetzt werden, die Namen wurden nämlich von früher übernommen und nur ans Lateinische angepasst, beispielsweise indem sie eine lateinische Endung wie -um erhielten.

Der keltische Ursprung

Die Namen Turicum, Vindobona und Rhenus stammen aus der Sprache, welche vor dem Lateinischen gesprochen wurde, und das war eine keltische Sprache. Bekannte keltische Sprachen sind etwa das Gallische im vorrömischen Frankreich, das Gaelische in Irland, und das Bretonische im heutigen Frankreich. Die vorrömischen keltischen Sprachen sind bisher kaum entschlüsselt worden. Schauen wir uns die vorher erwähnten Namen an, können wir sagen, Turicum enthält wohl das Wort tur, Vindobona besteht aus Vin, do und bona und Rhenus geht auf rhen zurück. Die Aufgabe war nun, die in Ortsnamen enthaltenen keltische Wörter zu bestimmen und zu deuten.

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Analog aufgebaute Ortsnamen

Eigentlich liegt es nahe, ein Wort durch Vergleich mit späteren Formen ein und derselben Sprache oder Sprachfamilie zu bestimmen. Nehmen wir an, wir würden die Bedeutung eines althochdeutschen Wortes nicht kennen, würden wir es doch erst mal mit Mittelhochdeutschen Worten vergleichen, oder nicht?

Der lange Weg zur Entschlüsselung unserer Ortsnamen

Ein Ortsname ist wie ein Band aus wertvollen Steinen, die Steine sind die Worte, aus denen sie zusammengesetzt sind. Das Band wurde ins Wasser geworfen, in die deutsche Sprache, von der es abgeschliffen und manchmal umrahmt wurde.